Mit oder ohne
(Lediglich das Wörtchen „mit“ diente als Schreibimpuls)
„Mit“ kann bereichernd sein. „Kaffee mit Milch und Zucker“ ist um einige Kalorien und Geschmacksstoffe reicher als der einfache Kaffee. Schon Udo Jürgens sang: „Aber bitte mit Sahne!“ Kuchen mit der weißen Zugabe ist mehr.
Die Beispiele lassen sich beinahe unendlich vermehren. „Wohnung mit Balkon“, „Haus mit Garten“, „Mann mit Haaren“ oder „Mensch mit Herz“. Lassen wir es dabei bewenden.
Aber das Wörtchen „mit“ hat noch mehr zu bieten. Gerade in diesen Zeiten mit Abstandsregeln, mehr oder weniger freiwilliger Isolation und Kontaktverzicht ist der Akzent auf dem Gemeinsamen etwas, das auffällt und Sehnsucht weckt.
Wie schön war es doch in den Zeiten vor Corona, mitgenommen zu werden, ganz zu schweigen davon, wenn ein anderer einen sogar mitreißt. Mitgefühl tut gut, etwas Wunderbares mit- und nicht allein zu erleben, wie schön! Aber auch in Covidzeiten kann man mitdenken oder mitsingen, Letzteres zumindest unter der heimischen Dusche. Man kann auch weiterhin Mitglied bleiben, auch wenn Versammlungen über Zoom oder Skype organisiert werden müssen.
Damit nicht genug. Die drei Buchstaben, die das Wort „mit“ formen, haben noch andere gute Seiten. „Miteinander statt gegeneinander“ ist in Zeiten, die Kooperation erfordern, auf jeden Fall ein begrüßenswertes Motto. „Mitreden“, „mitmachen“, „Mitbeteiligung“, „Mitwirkung“ oder „Mitverantwortung“ drücken diese kooperative Eigenschaft des Wortes „mit“ aus.
Und dann kann man auch in diesen schwierigen Zeiten etwas mitteilen. Was ich hiermit in unserer kleinen Schreibgruppe tue.
© kp 9.11.20